Wandern in Österreichs Nationalparks | T 2

Nationalparks in Österreich:

Die schönsten Routen zum Wandern Teil 2

Vom Steppensee bis zum Hochgebirge, von der Waldwildnis bis zur Au, vom tosenden Fluss bis zum sanften Tal: Als international anerkannte Schutzgebiete wahren die sechs österreichischen Nationalparks Landschaften von wilder Schönheit und enormen Artenreichtum – damit wir auch morgen noch Naturwundern begegnen können. Heute möchten wir euch traumhafte Wanderrouten für Anfänger und Profis in den Nationalparks Gesäuse, Thayatal und Hohe Tauern vorstellen! 😊

Nationalpark Thayatal

Der Nationalpark Thayatal ist auch als „Green Canyon“ Österreichs bekannt. Das Schutzgebiet, benannt nach dem Fluss Thaya, liegt im Grenzgebiet zu Tschechien und geht in den dortigen Park „Národní park Podyjí“ über. Beide zählen zu den artenreichsten Tallandschaften Europas und beheimaten unter anderem Schwarzstörche und die besonders seltene Europäische Wildkatze. Im Thayatal gibt es Wander- und Radwege mit einer Gesamtlänge von etwa 100 Kilometern. Die Routen führen durch Wiesenlandschaften, üppige Wälder und entlang von kargen Felsformationen.

Von seiner schönsten Seite zeigt sich das Thayatal auf dem Thayatalweg. Die Route führt durch idyllische Landschaften zum Umlaufberg, um den die Thaya in einem Bogen herumfließt. Von der Thayabrücke in Hardegg geht es zunächst steil hinauf auf einen Bergrücken und dann wieder zurück zum Fluss. Hier kannst du die Wildnis des Thayatals hautnah erleben. Dann musst du dich entscheiden, ob du einen etwa einstündigen Umweg zum Umlaufberg nehmen möchtest – allerdings wäre es ziemlich fahrlässig, die spektakuläre Aussicht auf die Flusswindung auszulassen. Später führt die Route in das schattige Kajabachtal ab, in dem alte Rotbuchen, viele Ahorne, Erlen und Ulmen wachsen. Der Bach beheimatet zudem den heimlichen Star des Thayatals: den Edelkrebs, die größte Krebsart in Europa. Über die Burgruine Kaja geht es dann zurück nach Hardegg.

  • Länge: 9,5 Kilometer (mit Umlaufschleife)
  • Schwierigkeit: mittelschwer
  • Höhenmeter: 329 Meter
  • Dauer: drei Stunden (mit Umlaufschleife)

Der Einsiedlerwanderweg und Wildkatzenwanderweg verspricht ein Abenteuer für die ganze Familie. Auf der Route vom Nationalparkhaus in Hardegg bis zur Einsiedlerhöhle an der Thaya eröffnen sich malerische Ausblicke auf die Thaya und die Burg Herdegg. Außerdem lernen Groß und Klein spannende Geschichten über die Wildkatze. Vom Nationalparkhaus in Hardegg führt ein Feldweg in den Wald – dort informieren Schilder und Spiele die Kinder über das geheimnisvolle Leben der Wildkatze. Mit dem Rauschen der Thaya nähert sich danach die Einsiedlerhöhle – eine gute Gelegenheit für eine Pause. Danach erreichst du die Burg und schließlich die Thayabrücke in Hardegg.

  • Länge: fünf Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Höhenmeter: 422 Meter
  • Dauer: 1:30 Stunden

Der kürzeste Wanderweg im Thayatal ist der Hardegger Rundwanderweg. In nur einer Stunde führt er dich vom Uhrturm in Hardegg zunächst in die Vorstadt und dann über die Fugnitz-Brücke und einen schmalen Steig bergauf zum sagenumwobenen Reginafelsen. Der mächtige Felsen ragt spitz in das Fugnitz-Tal hinein und ist ein tolles Fotomotiv. Dann geht es weiter durch einen Wald aus Eichen und Hainbuchen zum Maxplateau, von dem aus sich eine fantastische Aussicht auf Hardegg bietet. Über den „Christbaumsteig“ oder eine Forststraße kommst du zurück in die Stadt.

  • Länge: 3,5 Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Höhenmeter: 167 Meter
  • Dauer: eine Stunde

Nationalpark Gesäuse

Das Gesäuse ist der einzige Nationalpark in der Steiermark und zugleich der jüngste in Österreich. Seit 2002 wird die Natur in der Gebirgskette sich selbst überlassen und hütet nun einzigartige Natur-Schätze. Durch die tiefen Schluchten mit riesigen Felswänden und urigen Wäldern rauscht die wilde Enns. Die faszinierende Artenvielfalt entlang des Flusses ist in Österreich einmalig. Im Nationalpark lebt zum Beispiel der beinahe ausgestorbene Flussuferläufer und es gedeihen hier seltene Pflanzen wie die Zierliche Federnelke.

 

Eine der spektakulärsten Wanderrouten ist der „Wasserfallweg“. Der Name hält, was er verspricht: Entlang der Enns begleiten dich sprudelnde Quellen, rauschendes Wildwasser und beeindruckende Wasserfälle. Die Wege führen dabei durch urige Bergwälder und entlang mächtiger Felsformationen. Der Einstieg liegt an der Kummerbrücke in der Gemeinde Johnsbach. Von dort geht es auf kürzestem Wege zur „Hesshütte“. Heißt: Du erklimmst steile Wege, hangelst dich an Stahlseilen über Trittstufen und kraxelst Eisenleitern hinauf. Innerhalb von vier Stunden legst du 1260 Höhenmeter zurück.

Dafür wirst du mit einem einzigartigen Wanderabenteuer in imposanter Natur belohnt, über das du dich mit deinen Wanderfreundinnen und Wanderfreunden auf der Terrasse der „Hesshütte“ begeistert austauschen kannst. Nach der Pause brauchst du noch etwa zweieinhalb Stunden zurück nach Johnsbach.

  • Länge: 4,3 Kilometer Aufstieg
  • Schwierigkeit: schwer
  • Höhenmeter: 1260 Meter
  • Dauer: sechs Stunden, davon vier Stunden Aufstieg

Das Gesäuse ist für schwere Kletter- und Wanderrouten bekannt. Doch es gibt auch einfache und familienfreundliche Spaziergänge, auf denen sich die schöne Natur erleben lässt. Eine einfache und schöne Route ist zum Beispiel der Naturlehrpfad Rauchbodenweg, der vom Besucherzentrum Weidendom zum Nationalpark-Pavillon in Gstatterboden führt. Die Route verläuft entlang der wilden Enns und bietet tolle Ausblicke auf den Fluss und die Felsen, etwa die Hochtorgruppe mit ihren 1000 Meter hohen Kalksteinwänden.

  • Länge: vier Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Höhenmeter: 50 Meter
  • Dauer: zwei Stunden

Auf der Johnsbacher Almenrunde wandert jeder, wie er kann. Die Route führt auf verschiedenen Wegen zu vier Almen, auf denen es hausgemachte und regionale Köstlichkeiten gibt, zum Beispiel Kaspressknödelsuppe, Fleischstrudel und Bauernkrapfen. Auf dem Rundwanderweg kannst du dich entscheiden, ob du den Schwerpunkt auf die Kulinarik oder auf die schönen Wanderrouten mit traumhafter Aussicht auf die Gesäuseberge setzen möchtest.

Die Kölblaml erreichst du zum Beispiel schon nach 40 Gehminuten über einen Forstweg vom Parkplatz Ebneralm. Nach einem Apfelstrudel kannst du wählen, ob du bleibst oder weiterwanderst. Die Zeiringer- und die Ebneralm sind auf kurzen Wegen erreichbar, zur Huberalm dauert es etwas länger. Du kannst dich also jederzeit entscheiden, wie es weitergehen soll.

  • Länge: maximal zehn Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer
  • Höhenmeter: maximal 650
  • Dauer: maximal vier Stunden

Nationalpark Hohe Tauern

26 Wasserfälle, mehr als 100 Aussichtspunkte, 342 Gletscher, 1865 Quadratkilometer unberührte Natur, über 3000 Meter hohe Gipfel und 15.000 Tierarten: Der Nationalpark Hohe Tauern ist ein Naturschutzgebiet der Superlative. Das älteste Schutzgebiet Österreichs erstreckt sich über Kärnten, Salzburg und Tirol. Die Hälfte der Fläche besteht aus Gletschern.

Der Park zählt damit zu den beeindruckendsten Hochgebirgslandschaften Europas. Für Wanderinnen und Wanderer gibt es eine riesige Routen-Auswahl. Eine gute Übersicht mit Filter-Möglichkeiten, etwa für Schwierigkeitsgrad, Schwerpunkte und Kinderrouten, gibt es auf der Internetseite outdooractive.com.

Die putzigsten Bewohnern des Nationalparks sind die Murmeltiere am höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner (3798 Meter). Mit etwas Glück kannst du die Tiere entlang der Hochalpenstraße entdecken. Murmeltiere gelten zwar als scheu, doch die meisten Tierchen haben sich inzwischen an die vielen Schaulustigen gewöhnt.

Zu den beliebtesten Routen zählt der mittelschwere Naturerlebnispfad Natura Mystica, der an einem spektakulären Wasserfall entlangführt. Vom Startpunkt am Parkplatz „Retschizbrücke“ geht es in das „Kachlmoor“ inmitten eines Waldgebietes, das vielen Tausend Amphibien eine Heimat bietet. Unterwegs gibt es für Erwachsene und Kinder kleine „Forschungsstationen“, die die Natur und ihre Bewohner spielerisch erklären. Über einen Stichweg erreichst du einen Aussichtspunkt, von dem aus du den mächtigen Gößnitzfall bestaunst. Der mächtige Wasserfall stürzt aus einer Felskerbe mehr als 70 Meter in die Tiefe. Sobald du dich aus dem Bann des Naturspektakels lösen kannst, geht es über den Rast-und-Grill-Platz „Feuerinsel“ zurück zum Ausgangspunkt.

  • Länge: knapp drei Kilometer
  • Schwierigkeit: mittelschwer
  • Höhenmeter: 118 Meter
  • Dauer: etwa 1:30 Stunden

Mit einer Fallhöhe von 380 Metern über drei Stufen sind die Krimmler Wasserfälle die höchsten Fälle in Österreich. Sie liegen ebenfalls im Nationalpark Hohe Tauern. Von einem Parkplatz in Oberkrimml erreichst du den untersten Fall in nur 15 Gehminuten. Von dort führt der „Wasserfallweg“ zum obersten Fall und dann in das Krimmler Achental. Auf der Route gibt es interessante Info-Tafeln und mehrere Aussichtspunkte, von denen du die gewaltigen Wassermassen hinabstürzen siehst.

  • Länge: 4,1 Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht
  • Höhenmeter: 431 Meter
  • Dauer: etwa 1:30 Stunden

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