Sicher unterwegs in den Bergen
Bergsteigen, Wandern und Klettern boomen und gerade jetzt locken die sommerlichen Temperaturen in die Berge. Häufig werden sowohl die Wetterlage in den Bergen als auch die speziellen Anforderungen einer Bergtour unterschätzt, was dieses Jahr schon zahlreiche Rettungseinsätze im Gebirge erfordert hat. Sicherheit in den Bergen ist wichtig! Wir haben deshalb im Folgenden für Sie einige Tipps für eine sichere Bergtour zusammengestellt.
Durch die richtige Planung und Vorbereitung Ihrer Bergtouren kann das Restrisiko auf ein Minimum reduziert werden. Informieren Sie sich schon vor der Wanderung über die Gegebenheiten vor Ort. Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und vor allem lokale Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Es ist gut, Touren immer auf die Gruppe abzustimmen. Ungewohnte und lange Belastungen sollen vermieden werden – insbesondere am ersten Tag. Langsam losgehen und starke Anstrengung zu Beginn der Wanderung vermeiden.
Die folgenden Empfehlungen zum sicheren Bergwandern sollen helfen, die Risiken einer Wanderung besser einzuschätzen und sollen zudem an die Eigenverantwortung der Wanderer appellieren:
Gesund in die Berge
Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeiden Sie Zeitdruck und wählen Sie das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.
Sorgfältige Planung
Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen. Achten Sie besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind, Kälte und vor allem Gewitter das Unfallrisiko erhöhen. Planen Sie Ihre Bergtour so, dass Sie vor Einbruch der Nacht wieder im Tal sein werden, sofern keine Übernachtung in einer Hütte geplant ist. Wanderungen sollen unter Bedachtnahme auf Zeitaufwand, Gelände, Kondition und Lust der Teilnehmer so geplant werden, dass bei Zwischenfällen nicht nur rechtzeitig umgekehrt werden kann, sondern auch tatsächlich umgekehrt wird.
Auch wichtig: Informieren Sie sich über den aktuellen Wetterbericht. Kehren Sie zur richtigen Zeit um, z.B. bei einem Wettersturz.
Vollständige Ausrüstung
Passen Sie ihre Ausrüstung ihrer Unternehmung an und achten Sie auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz sollten ein fixer Bestandteil des Gepäcks sein, ebenso ein Erste-Hilfe-Paket und ein Mobiltelefon (bei einem Notfall den Euro-Notruf 112 wählen). Eine Wanderkarte oder GPS unterstützen Sie bei der Orientierung.
Passendes Schuhwerk
Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achten Sie bei Ihrer Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.
Trittsicherheit ist der Schlüssel
Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache! Beachten Sie, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit die Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen wird das Lostreten von Steinen vermieden.
Auf markierten Wegen bleiben
Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeiden Sie Abkürzungen und kehren Sie zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn Sie einmal vom Weg abgekommen sind. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!
Regelmäßige Pausen
Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind dabei ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den kleinen Hunger unterwegs.
Verantwortung für Kinder
Beachten Sie, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! Passagen mit Absturzrisiko erfordern eine 1:1-Betreuung durch Erwachsene. Bei sehr ausgesetzten Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sollten Sie die Kinder zuhause lassen.
Kleine Gruppen
Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Informieren Sie vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr. In der Gruppe zusammen bleiben. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
Respekt für die Natur
Zum Schutz der Bergnatur lassen Sie bitte keine Abfälle zurück, vermeiden Lärm, bleiben auf den Wanderwegen, beunruhigen Wild- und Weidetiere nicht, lassen Pflanzen unberührt und respektieren Schutzgebiete. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.