Perfekter Start in die Wandersaison
Die Tage werden wieder länger, die Sonne gewinnt an Kraft – das bedeutet für viele Outdoor-Begeisterte: die Wanderzeit ist da! Wandern ist in. Ob Familien oder Senioren, Influencer oder klassische Alpenvereinsmitglieder – noch nie waren so viele Menschen zu Fuß in den Bergen unterwegs wie heutzutage. Kaum eine andere Freizeitbeschäftigung passt so gut in diese Zeit: außerordentlich gesund, immer an der frischen Luft, naturgemäß mit Abstand!
Auch wenn das Wandern grundsätzlich keine spezifischen Kenntnisse oder Fähigkeiten erfordert – wer in den Bergen unterwegs ist, sollte einige Dinge beachten. Angefangen von der Planung bis hin zur richtigen Ausrüstung. Im Folgenden haben wir euch ein paar Tipps zusammengestellt, wie ihr vorbereitet in die Wandersaison starten könnt!
Lasst es langsam angehen
Wer sich im Winter mit Skifahren, Skitouren, Langlaufen oder anderweitig sportlich fit gehalten hat, der ist konditionell und kräftemäßig starbereit für die erste Tour. Für alle anderen heißt es an dieser Stelle bitte: langsam angehen lassen. Kein Körper kann von 0 auf 100 loslegen! Wer die letzten Monate vor allem am Schreibtisch verbracht und wenig für die eigene Fitness getan hat, sollte erst einmal etwas Kondition und Muskeln aufbauen. Ausgedehnte Spaziergänge im sportlichen Tempo oder Nordic Walking eignen sich hervorragend dafür. Länge und Intensität der Einheiten lassen sich kontinuierlich steigern, bis man bereit ist, größere Projekte in Angriff zu nehmen.
Sobald es dann an die ersten Wanderungen geht, nicht übertreiben! Es müssen keine 1.500 Höhenmeter und die anspruchsvollste Wegführung zu Beginn der Saison sein. Auch die kleine Hausbergrunde hat oft enorm viel zu bieten. Und: Lasst euch am Anfang Zeit, damit ihr nicht gleich vollkommen überpowert. Das langsame Gehen ist übrigens nicht nur aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll, denn im gemächlichen Tempo bleibt euch auch mehr Ruhe die Natur zu genießen und mehr Luft zum Reden. Und damit kommen wir schon zu Punkt 2!
Nehmt euch WanderfreundInnen mit
Alleine wandern gehen, kann zwar manchmal gut tun, aber meist macht so ein Ausflug doch mehr Spaß, wenn man Freunde dabei hat. Zudem ist es auch vernünftiger, nicht alleine unterwegs zu sein. Zum einen aus Sicherheitsgründen, um im Notfall Hilfe zu bekommen. Zum anderen natürlich wegen der Gesellschaft – gemeinsam mit FreundInnen einen Gipfel anzusteuern, macht einfach mehr Spaß. Kurz: Die besten Bergerlebnisse sind die, die man teilt!
Spontanität ist gut, Verstand ist besser
Das Besondere am Wandern ist: Im Prinzip kann jede(r) jederzeit die Wanderschuhe schnüren und losmarschieren – auch ohne großartige Vorkenntnisse oder ausgeklügelte Tourenplanung. Spontan ist oft am besten. Trotzdem: Wer wandert, ist meist im Gebirge unterwegs, zum Teil im alpinen Gelände. In jedem Fall aber in der freien Natur, oft fernab von Infrastruktur und den Elementen ausgesetzt. Deshalb gibt es ein paar Grundregeln zu beachten:
- Kennt eure Route und euer Ziel, bevor ihr startet.
- Checkt die Wettervorhersage und geht nur bei entsprechenden Verhältnissen los.
- Informiert euch über die aktuellen Bedingungen vor Ort – z. B. über Webcams, Online-Tourenberichte oder sprecht mit den Locals über euer Vorhaben.
Speziell im Frühjahr und Frühsommer sollte man die Schneelage im Auge behalten. Denn in den Monaten April, Mai und Juni kann es in mittleren bis höheren Lagen immer wieder schneien; und selbst in tieferen Lagen hält sich der Altschnee schattseitig oft hartnäckig. Unser Tipp: Sucht euch zu Beginn der Saison südseitig ausgerichtete Wanderungen aus: Dort ist der Boden in der Regel trockener und man kann die Frühjahrssonne voll aufsaugen.
Passende Wanderbekleidung
In den Bergen kann das Wetter schnell umschlagen. Besonders im Frühjahr erlebt man manchmal vier Jahreszeiten innerhalb eines Tages: Von Frost beim Aufstieg über Wind und Regen am Gipfel bis hin zu Badetemperaturen beim Abstieg ist alles drin. Aprilwetter gibt es in den Bergen oft auch noch im Mai und Juni. Getreu dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung“ ist die beste Antwort darauf das gute alte Zwiebelprinzip: Statt einer dicken Kleidungsschicht zieht ihr am besten mehrere dünne Lagen übereinander an, bestehend aus: Funktionsunterwäsche, einer wärmenden Isolationsschicht (z. B. Fleece, Daune oder Primaloft), Windschutz (z. B. Softshell) und Regenschutz (z. B. GORE-TEX). Bei Bedarf kann man einfach Schicht für Schicht an-, oder ablegen. So kann man schnell und flexibel auf Wetteränderungen reagieren und sich selbst vor dem Auskühlen oder Überhitzen schützen. Darüber hinaus gilt: Gut passende, atmungsaktive Socken sind beim Wandern essenziell, damit man nicht durch Blasen ausgebremt wird.
Die richtige Ausrüstung mitnehmen
Was genau in den Rucksack gehört, hängt natürlich von der Länge und dem Schwierigkeitsgrad der Tour ab. Grundsätzlich sollte man gerade zu Saisonbeginn immer eine Mütze und leichte Handschuhe dabei haben. Wechselkleidung ist sinnvoll, wenn man zum Schwitzen neigt. Ein kleines Erste-Hilfe-Päckchen, eine Stirnlampe und das gute alte Taschenmesser können im Bedarfsfall ebenfalls wichtige Dienste leisten. Sonnencreme darf nie fehlen. Und auch Stöcke sind hilfreich, wenn man seine Knie beim Bergabgehen entlasten möchte oder wenn Schneefelder zu überqueren sind.
Apropos Schnee: Rechnet immer damit, dass es rutschig sein kann, besonders wenn die Schneeschmelze einsetzt, der Boden aufweicht und matschig wird. Gutes Schuhwerk ist daher ein absolutes Muss auf jeder Wanderung!