Wander-Abenteuer an der Klamm
Die österreichischen Klammen bieten rauschende Wasserfälle, mystische Felsen und kleine Schluchten und verzaubern damit ihre Wanderrouten. Viele tolle Wanderungen verlaufen durch tief eingeschnittene Täler und begeistern damit sowohl große, als auch kleine Besucher.
In Österreich gibt es viele bekannte Klammen, welche als berühmte Naturdenkmäler leicht zu finden sind. Aber es gibt auch viele weitere Klammwanderungen, die noch etwas versteckt und geheimnisvoll sind. Damit ihr für euren Ausflug oder Urlaub die schönsten Klammen findet, haben wir hier die wichtigsten Klammen und Schluchten für euch zusammengesucht! 😊
Wildwasser, Schluchten und Stromschnellen
In Österreich spricht man von einer „Klamm“, wenn sich im Gebirge über Jahrtausende fließendes Wasser zwischen Gestein und Felsen eine tiefe Schneise gebahnt hat. Auf diese Weise entstanden schmale Täler oder Schluchten mit starkem Gefälle. Hier tost und braust das Wasser seit ewigen Zeiten, ohne Eingriff des Menschen, ungebändigt den Berg hinab. Meist handelt es sich um Schmelzwasser und Geröll von Gletschern.
Es ist ein belebendes Naturschauspiel, im Sommer durch eine kühle Klamm zu wandern, entlang an sprudelnden Wasserkesseln oder Wasserfällen. Möglich ist das in vielen Regionen durch Stege, Treppen und Brücken. Über diese gelangen die Wanderer an die abenteuerlichsten Stellen und Felsvorsprünge, die ihnen sonst verborgen blieben.
Die schönsten & wichtigsten Klammen und Schluchten in Österreich:
Die Rappenlochschlucht (Vorarlberg)
Nur fünf Kilometer südlich von Dornbirn liegt die 500 Meter lange Klamm entlang der Dornbirner Ach. Von dem denkmalgeschützten Baujuwel Amannsbrücke über den idyllischen Staufensee bis zum Naturdenkmal „Kirchle“ ist die Schlucht mit ihren einmaligen Sehenswürdigkeiten einen Besuch wert.
Die Wolfsklamm (Tirol)
Unweit von der Gemeinde Stans führen bei einer 1,5 Stunden langen Wanderung 324 Holzstufen, Hängebrücken, Stege und Leitern durch das gewaltige Naturspektakel mit glasklaren Gumpen, Wasserfällen und steilem Fels.
Die Seisenbergklamm (Salzburg)
Über das tosende Wasser des Weißbaches führen Holzstege bei der eineinhalbstündigen Expedition durch die wildromantische grüne und türkisblaue Klamm. Neben der Naturschönheit selbst warten Erlebniswege: vom Klammgeist, den Düften der Natur bis zu einem Moor-Lehrpfad.
Die Wasserlochklamm (Steiermark)
Über der smaragdgrünen Salza im Naturpark Eisenwurzen tun sich vertikal unvergessliche Ausblicke auf: tosende Wasserfälle, schmale Canyons und von botanischen Raritäten bewohnte Felswände. Hier schlagen nämlich der schwarzbraune Streifenfarn oder das weißblütige Kalkfels-Fingerkraut neben Flechten und Moosen ihre Wurzeln.
Die Garnitzenklamm (Kärnten)
Trittsichere BesucherInnen kommen in der 4,5 Kilometer langen Klamm auf Hochtouren: Denn dieses Naturspektakel südlich von Möderndorf im Gailtal gehört zu den schönsten Schluchten Österreichs. Hier wechseln tosende Wasserfälle mit smaragdgrünen Buchten und farbenprächtigen Gesteinsformationen ab. Die über Millionen Jahre geformten Strudeltöpfe sind eine weitere Sensation.
Die Liechtensteinklamm (Salzburg)
Mit 4.000 Metern einer der längsten, tiefsten und atemberaubendsten Schluchten der Alpen liegt die Liechtensteinklamm am Eingang des Großarltals in St. Johann im Pongau. Die größte Attraktion ist die 30 Meter hohe spiralförmige Treppe „Helix“, von der aus das Naturschauspiel auf ganz besondere Weise erlebt werden kann. Unten angekommen sieht man durch die schmalen Felsen, hinaufblickend durch den Sprühnebel, einen Regenbogen.
Das Naturdenkmal „Schraubenfall“ (Tirol)
In Lanersbach, einem Ortsteil von Tux im Zillertal, befindet sich ein besonderes Klettererlebnis. Der Hochseilschluchtgarten Tux ist eingebettet in die Kulisse der Schraubenfall Höhle, ein Naturdenkmal mit tiefen Felsenkesseln, natürlichen Felsbrücken, Höhlen und Schluchten. Dieses Naturdenkmal kann man bei einer Wanderung entlang des Wasserfallweges bewundern!
Die Ysperklamm (Niederösterreich)
Im südlichen Waldviertel führt die plätschernde Ysper vorbei an mythischen Granitformationen, Kaskaden und rauschenden Wasserfällen. Die 1,5 bis zwei Stunden lange Schlucht-Tour führt auf einen Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick ins Yspertal.
Die Dr.-Vogelsang-Klamm (Oberösterreich)
Die erste Klamm mit Doktortitel heimst noch weitere Rekorde ein: Sie ist mit 1.500 Metern die längste Klamm in Oberösterreich und nach der Leutaschklamm die zweitlängste Klamm von Österreich. Auf 1,5 Kilometern geht es über Stein- und Holzstufen entlang des Fallbachs. Neben dem Klammeingang können die BesucherInnen eine Schwefelquelle entdecken. Der Hinweg durch die wildromantische Klamm eignet sich für ältere Menschen und kleine Kinder. Retour sollten Familien aufgrund der hohen und knappen Stufen lieber über die Forststraße oder durch den Wald wandern.
Die Leutaschklamm (Tirol)
Unscheinbr im Grenzwald zwischen Tirol und Bayern im Naturpark Karwendel schlängelt sich und gluckst ein Naturdenkmal der Superlative durch die längste Kamm Österreichs: die Leutascher Ache. Bei der Passage des Wasserfallsteigs ist die Naturgewalt zum Greifen nah. Nur wenige Meter von den Füßen entfernt rauscht, stürzt und fällt das Wasser hinab. Die Leutaschklamm, auch Geisterklamm genannt, war 1880 die erste begehbare Klamm. Der Wasserfallsteig zeugt von der langen Geschichte. 2006 wurde sie aufwendig mit spektakulären Brücken erweitert.
Die Willersdorfer Schlucht (Burgenland)
Was man im Alpenland im Westen unter Schlucht versteht, scheint im Burgenland schon fast glatt gebügelt. Doch ist das Naturjuwel zwischen Willersdorf und dem Dreiländereck nicht zu unterschätzen: Als Ausläufer der Alpen gedeihen hier alpine Pflanzenarten.
„Das Plätschern des Wassers in der Stille der Natur lässt mich zu mir finden. Und erweckt einen Teil von mir, der in der Stadt viel zu oft verborgen bleibt.“
– Marco Sammicheli