Nachhaltige Tipps für eure nächste Wandertour
Wir lieben das Wandern. Wandern ist eine sanfte Sportart, die im Einklang mit der Umwelt stattfindet. Doch je mehr Menschen sich auf den Wanderwegen tummeln, desto größer ist der Eingriff in die Natur. Die gute Nachricht: Umweltfreundliches Wandern mit Respekt gegenüber der Natur, der Tierwelt und den Mitmenschen ist gar nicht so schwer. Aus diesem Grund haben wir ein paar Tipps für euch parat, wie wir draußen nachhaltiger unterwegs sein können.
Habt ihr es auch schon mal erlebt? Ihr seid den ganzen Tag unterwegs, habt es endlich zum Gipfelkreuz geschafft und wollt in diesem Moment innehalten. Azurblauer Himmel, Schäfchenwolken und ein grünes Panorama – so weit das Auge reicht. Fast sind die Strapazen vergessen – aber eben nur fast. Denn da schleicht sich etwas in unser Blickfeld – eine achtlos weggeworfene Bananenschale, Apfelreste, ein zerknülltes Taschentuch oder eine Getränkedose. Und schon ist die Aussicht vermiest worden. Kommt euch bekannt vor? Muss es nicht. Mit unseren Tipps könnt ihr dies vermeiden und gleichzeitig die Natur schonen! 😊
Nachhaltig wandern – was heißt das genau?
Wandern ist für viele ein einmaliges Naturerlebnis. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob ihr einen Tag lang eure nähere Umgebung erwandert, auf einen Berg steigt oder zu einem mehrtägigen Wanderurlaub aufbrecht.
Beim Wandern in den Bergen gilt: Überschätzt euch nicht und fangt klein an. Bei vielen Wandertouren wird man darüber informiert, wie anspruchsvoll eine Tour ist und welche Kondition man dafür braucht. Grundsätzlich ist Wandern aber eine gesunde Sportart, mit der ihr je nach Schwierigkeitsgrad, Anstieg und Tempo auch ordentlich Kalorien verbrennen könnt. Was dabei immer wichtig ist: Möglichst nachhaltig wandern.
Auf nachhaltigeren Wegen zum Wanderziel
Sich allein in ein Auto zu setzen, um viele Kilometer zum Start des ausgesuchten Wanderweges zu fahren? Das ist eher wenig nachhaltig. CO2 Ausstoß und Gummiabrieb der Reifen schaden der Umwelt. Zum Wandern in besser erschlossene Gegenden solltet ihr bei der Anreise auf öffentliche Verkehrsmittel wie Züge, Busse und Wanderbusse als umweltfreundliche Alternative zurückgreifen. Und wenn ihr entlegene Wandergebiete ansteuern möchtet, versucht Fahrgemeinschaften zu bilden.
Denn spätestens, wenn wir in einem kilometerlangen Stau stecken, wundern wir uns, wie die Autobahn aussehen würde, wenn jedes Auto voll belegt wäre. Ist es für euch also möglich, dann koordiniert doch eure Anreise gleich mit euren Hiking-Buddys und nutzt auch Park-and-Rail-Möglichkeiten.
Verpflegung ohne Verpackungsmüll
Der meiste Müll, der sich am Wegesrand beliebter Wanderungen findet, ist unserer Verpflegung unterwegs geschuldet. Verpackungsmüll lässt sich jedoch ganz einfach vermeiden: Gesunde Snacks wie Äpfel, Karotten oder Birnen brauchen überhaupt keine Verpackung, wenn ihr sie in einer Jausendose mitbringt. Um Verpackungsmüll zu vermeiden, ist eine selbst gemachte Verpflegung mit Brotdose und Trinkflasche die beste Wahl. Und besser schmecken tut es sowieso!
Wer viel wandert, der muss auch ausreichend trinken. Empfehlenswert ist also eine Trinkflasche, die sich wieder befüllen lässt. Trinkflaschen aus Edelstahl sind dabei eine umweltfreundliche Alternative zur Plastik- und Glasflasche.
Den Müll wieder mitnehmen
Nachhaltig wandern bedeutet, so wenig Spuren wie möglich in der Natur zu hinterlassen. Nehmt also bitte euren kompletten Müll wieder mit nach Hause. Das gilt auch für Abfälle, die vermeintlich natürlich sind, wie Mandarinen-, Bananen-, oder Eierschalen und das Apfelgehäuse. Manche Früchte sind stark mit Pestiziden belastet, andere einfach nicht für die Tiere verwertbar. Ein kleiner Müllbeutel gehört zur Standardausrüstung im Rucksack umweltfreundlicher WanderInnen.
Ganz wichtig: Wenn die Natur ruft, dann besser auf Toilettenpapier zurückgreifen, denn dieses ist speziell dafür gemacht, sich rasch zu zersetzen und sollte daher euer Wiping of Choice sein. Dann ist‘s auch weniger schlimm, wenn ihr euer Wischpapier nicht im Zippbeutel wieder mit ins Tal nehmen wollt/könnt. Grundsätzlich gilt aber: Auch Toilettenpapier und Taschentücher haben nichts in der Natur zu suchen. Sie sind Müll! Bringt dafür am besten ein verschließbares Sackerl mit, das am Ende eines Wandertages entsorgt werden kann.
Wanderausrüstung nachhaltig einkaufen
Nachhaltigkeit ist auch bei der Wanderausrüstung ein wichtiges Thema. Grundsätzlich gilt: Je weniger wir neu konsumieren, desto umweltfreundlicher ist unser Verhalten. Wer das Wandern gerade neu für sich entdeckt hat, der muss sich nicht gleich komplett mit Wanderausrüstung eindecken, die dann womöglich ungenutzt im Keller steht. Ausrüstungsgegenstände wie Stöcke oder ein Rucksack können erst einmal ausgeliehen werden.
Ist das Wandern ein fester Bestandteil Deines Lebens, dann achtet bei der Wahl der Wanderausrüstung auf eine gute Qualität. Hochwertige Produkte sind für den häufigen Einsatz bei Wind und Wetter gemacht und daher besonders langlebig!
Respekt vor Wild- und Weidetieren
Nachhaltig draußen unterwegs sein bedeutet auch, sich rücksichtsvoll gegenüber der Tierwelt zu verhalten. Als WanderInnen sind wir in der Natur nur zu Gast und sollten uns entsprechend verhalten.
Dazu gehört: WanderInnen sollten Wege nicht verlassen und Lärm vermeiden. Auf Wanderungen in der Dämmerung oder Dunkelheit solltet ihr zum Schutz der Tiere verzichten. Außerdem ist es selbstverständlich, dass Wild- und Weidetiere niemals gefüttert werden sollten und genügend Abstand gehalten werden muss.
Im Winter, bei Hitze, in der Brutzeit und während der Brunft- bzw. Balzzeit ist es besonders wichtig, dass wir Wanderer noch sensibler darauf achten, Tiere nicht zu stören. Das gilt auch für das vermeintlich perfekte Foto, für das manchmal sämtliche bekannte Regeln vergessen werden.
Overtourism vermeiden
Der Reiz einer Wanderung liegt im Erleben der Natur. Damit wir diese so gut wie möglich schützen, kann umweltfreundliches Wandern auch bedeuten, die bekannten Wandergebiete zu meiden und sich unbekanntere Gegenden zum Wandern auszusuchen. Denn wo viele Wanderer unterwegs sind, ist der Eingriff in die Natur teilweise enorm. Besonders auch in der aktuellen Corona-Zeit auch ein Denkanstoß! 😉
Fazit: Nachhaltig wandern ist möglich
Nachhaltig draußen unterwegs sein, ist gar nicht schwer. Die oben genannten Tipps sind einfach zu beachten und haben dennoch eine große Auswirkung auf die Natur und damit auch auf unsere zukünftigen Wandererlebnisse! Wir wünschen euch viel Spaß bei eurer nächsten Wanderung! 😊