Wandern am Luchs Trail

Wandern am Luchs Trail

Durch Österreichs Wilde Mitte

Im schönen Oberösterreich gibt es so viele wunderbare Wanderwege und Orte zu erkunden. Wir haben euch heute aber einen ganz besonderen rausgesucht & zwar den „Weitwanderweg Luchs Trail“.

Wandern, wo die Luchse wohnen

Ein neuer Weitwanderweg verbindet auf elf Etappen gleich drei international anerkannte Großschutzgebiete Österreichs miteinander: den Nationalpark Kalkalpen, den Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet Dürrenstein. Damit führt der Luchs Trail nicht nur durch drei Bundesländer, sondern auch durch das größte zusammenhängende Waldgebiet des Landes – durch die Heimat der Luchse.

Der Luchs selbst ist ein scheues Wesen und zeigt sich den Wanderern nicht. Der Luchs Trail eine abenteuerliche Reise in ein faszinierendes Ökosystem, in dem neben dem Luchs auch weitere seltene Tiere wie die Bechsteinfledermaus oder der Eschen-Scheckenfalter ideale Bedingungen vorfinden. Nachdem die scheue Waldkatze in Europa nahezu ausgerottet worden war, konnte sie hier wieder Fuß – beziehungsweise Pfote – fassen.

Ausgangspunkt der ersten Etappe ist Reichraming im oberösterreichischen Ennstal. Von hier führt der Luchs Trail in das Revier der Raubkatze im Nationalpark Kalkalpen. Etappenstationen bei der Durchquerung des Nationalparks sind die Anlaufalm und die Laussabauernalm. Von dort geht es weiter zuerst in den steirischen Nationalpark Gesäuse und nach Niederösterreich.

Die Schutzgebiete

Der Luchs Trail führt vom Nationalpark Kalkalpen in den Nationalpark Gesäuse und von dort weiter ins Wildnisgebiet Dürrenstein. Teile des Gebietes gehören zum ersten UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs (Buchenwälder).

Nationalpark Kalkalpen

Im Nationalpark Kalkalpen nimmt der Luchs Trail seinen Ausgang. Er befindet sich in den Oberösterreichischen Voralpen und umfasst ein Gebiet von über 20.000 Hektar. Damit stellt er den zweitgrößten Nationalpark Österreichs dar. Das Schutzgebiet in den Kalkalpen erstreckt sich über zwei Gebirge, das Sengsen- und das Reichraminger Hintergebirge, deren höchster Punkt mit dem Hohen Nock auf 1.963 Metern liegt.

Der Nationalpark wurde 1997 errichtet, im Jahr darauf folgte die internationale Anerkennung durch die IUCN, der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature). Nicht ohne Grund gilt das Schutzgebiet als der Wald-Nationalpark Österreichs. Über 80% der Nationalpark-Fläche in den Kalkalpen besteht aus Wald, damit handelt es sich um das größte zusammenhängende Waldgebiet des Landes. Während natürliche Buchenwälder in Europa auf wenige Gebiete zurückgedrängt worden sind – und hier zumeist auf kleine Flächen beschränkt bleiben -, dominiert die Buche im Waldbild der Kalkalpen.

Nationalpark Gesäuse

Der Nationalpark Gesäuse ist das zweite Schutzgebiet, das man entlang des Luchs Trails betritt und in weiterer Folge durchwandert. Mit Überschreitung der Haller Mauern überwindet man die Grenze von Oberösterreich in die Steiermark und gelangt in die Ennstaler Alpen. Sie gehören – wie auch die Berge des Nationalparks Kalkalpen – den Nördlichen Kalkalpen an. Mit 12.000 Hektar ist der Nationalpark Gesäuse der drittgrößte Nationalpark Österreichs, sein höchster Gipfel liegt auf 2.370 Metern. Das Hochtor ist damit zugleich auch die höchste Erhebung der Ennstaler Alpen. Und gleich noch einen Superlativ kann das Gesäuse zum Besten geben: Er ist Österreichs jüngster Nationalpark. Gegründet worden ist er 2002, im Jahr darauf folgte die Anerkennung durch die IUCN als Nationalpark der Kategorie II.

Und obwohl das Gesäuse in der Obersteiermark liegt: Manch einer wähnt sich in Tirol, so beeindruckend sind die Berge. Steiler Fels, wie mit dem Lineal angelegt. Wände, die es problemlos mit den Dolomiten aufnehmen können. Es ist dieses beeindruckende alpine Gelände, das seit jeher fasziniert und bereits um die Jahrhundertwende vom Zeitgeist des Alpinismus erfasst wurde. Hier wurde Alpingeschichte geschrieben.

Wildnisgebiet Dürrenstein

Der Nationalpark Kalkalpen hat den Wald, das Gesäuse Fels und Wasser. Das dritte – und letzte – Schutzgebiet entlang des Luchs Trails kann trotz steiler Vorlage mithalten. Und wie! Denn das Wildnisgebiet Dürrenstein hat den Rothwald, den größten Urwald Mitteleuropas. Es befindet sich an der Grenze zur Steiermark im südwestlichen Niederösterreich, im Mostviertel. Da mag man zunächst an gemächliche Spazierwege denken, an sanftes Hügelland und – freilich – an Obst und Most. Aber es hat auch eine alpine Seite. Schluchten und Höhlen, Felsen und Urwälder. All das findet man im Wildnisgebiet auf einer Fläche von 3.500 Hektar. Etwa die Hälfte davon entfällt auf alte Rotbuchenmischwälder, exakt 1.965 Hektar. Sie stehen ebenso wie die Buchenwälder der Kalkalpen als Weltnaturerbe unter UNESCO-Schutz.

Das Wildnisgebiet unterliegt strengstem Schutz und einem Wegegebot zum Erhalt dieser alten Wälder. 2002 wurde es offiziell ausgerufen, 2003 von der IUCN als „Wilderness-Area“ der Kategorie I anerkannt.

Der Luchs Trail ist eine Liebeserklärung. An naturnahe Wälder, an Artenvielfalt, an Wildnis. Die beeindruckenden Buchenwälder der Schutzgebiete wurden von der UNESCO daher auch zum ersten Weltnaturerbe Österreichs erklärt. Der Luchs Trail ist aber auch eine Liebeserklärung an stramme Wadeln. Denn über 12.000 Höhenmeter und 220 Kilometer gilt es auf insgesamt elf Tagesetappen zurückzulegen.

Mehr Informationen rund um den Luchs Trail findet ihr hier: https://luchstrail.at/

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