Nationalparks in Österreich:
Die schönsten Routen zum Wandern Teil 1
Rucksack packen, Schuhe schnüren und raus ins Outdoor-Abenteuer. In Österreichs sechs Nationalparks gibt es viele traumhafte Wanderrouten für Anfänger und Profis.
Rauschende Flüsse, idyllische Seen, blühende Steppen, tiefe Täler und natürlich mächtige Berge: In Österreich gibt es sechs Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 2378 Quadratkilometern. Drei Parks schützen Natur und Tiere in den Bergen, drei weitere liegen in See- und Flussregionen. Die geschützten Gebiete lassen sich am besten auf den Wanderwegen erkunden. In Teil 1 stellen wir euch schöne Wanderrouten im Nationalpark Donau-Auen, Kalkalpen und Neusiedlersee-Seewinkel vor.
Nationalpark Donau-Auen
Im Nationalpark Donau-Auen, der letzten großen Flussauen-Landschaft Mitteleuropas, schlängelt sich die Donau noch auf ursprünglichen Wegen durch Österreich und die Slowakei. Das Schutzgebiet zwischen Wien und Bratislava ist eine wichtige Lebensader für die Tier- und Pflanzenwelt. In den Wäldern und Flüssen haben zum Beispiel Seeadler, Schildkröten, Eisvögel, seltene Libellen-Arten und die stark bedrohte Schwarzpappel eine Heimat gefunden. Naturliebhaber und Naturliebhaberinnen können den Nationalpark in zehn Wandergebieten mit überwiegend leichten und mittelschweren Routen erkunden.
Einen schönen Einstieg in das Naturschutzgebiet bietet der rund acht Kilometer lange Rundweg rund um die Kleinstadt Hainburg an der Donau. Die leichte Route startet am Personenbahnhof und führt dich zur historischen Stadtmauer und zu alten Stadttoren, bevor du in die idyllischen Flusslandschaften abbiegst. Nach einem Zwischenstopp an einer Burgruine geht es hinauf zum Aussichtspunkt auf dem Braunberg und danach zurück nach Hainburg.
- Länge: acht Kilometer
- Schwierigkeit: mittelschwer
- Dauer: 2:30 Stunden
- Höhenmeter: 190 Meter
Auf den Spuren der Biber bist du auf einem sechs Kilometer langen Rundweg, der an der Esslinger Furt im Osten von Wien beginnt. Die Route führt über Wiesen, Brachflächen und durch Gehölze mit alten Bäumen zu den Donau-Auen, in denen eine Biberfamilie ihre Dämme baut. An einem Forsthaus erreichst du ein Gehege, in dem handaufgezogene Biber leben. Die putzigen Flussbewohner lassen sich meistens nachmittags und in der Dämmerung blicken. Danach geht es weiter durch die Natur Richtung Groß-Enzersdorf und danach zurück zur Esslinger Furt.
- Länge: sechs Kilometer
- Schwierigkeit: leicht
- Dauer: etwa drei Stunden
- Höhenmeter: 10 Meter
Rund um die kleine Gemeinde Orth an der Donau findest du die ausgedehntesten Au-Gebiete des Nationalparks. Die Region durchziehen Bäche, Flüsse und Donau-Seitenarme mit kleinen Inseln und echten Urwäldern – Lebensraum für seltene Tierarten wie etwa die Europäische Sumpfschildkröte oder der Hundsfisch. Die seltenen Tiere und die ursprüngliche Natur lassen sich am besten auf dem 6,5 Kilometer langen Großen Orther Rundwanderweg erkunden. Vom Parkplatz an der Polizeiwache wanderst du über die Fadenbachbrücke zum Nationalparkeingang. Von dort führt dich der Wanderweg durch Wälder und weitläufige Wiesen zu einem Seitenarm der Donau. An den Flussinseln haben Biberfamilien mehrere Dämme gebaut. Die umgestürzten Bäume am Ufer nutzen türkisblaue Eisvögel als Ausguck für die Jagd nach Insekten, Kröten und kleinen Fischen. Mit etwas Glück kannst du auch Sumpfschildkröten entdecken, die sich auf den treibenden Baumstämmen sonnen.
- Länge: 6,5 Kilometer
- Schwierigkeit: leicht
- Dauer: zwei Stunden
- Höhenmeter: 10 Meter
Nationalpark Kalkalpen
Der Nationalpark Kalkalpen erstreckt sich über das Sengsengebirge, das Reichraminger Hintergebirge und die Voralpen. Die malerische Region beherbergt Österreichs größte Waldwildnis – 80 Prozent des bergigen und zerklüfteten Schutzgebietes bestehen als Wäldern, in denen zum Beispiel Fischotter, Steinadler und Österreichs einzige Luchs-Population leben.
Auf dem Luchstrail begibst du dich auf die Spuren der wild lebenden Katzenart. An der Laussabaueralm in der Nähe von Windischgarsten beginnt ein 19 Kilometer langer und mittelschwerer Wanderweg, der dich durch die kleine Gebirgskette Haller Mauern zur Marktgemeinde Admont mit einem prächtigen Benediktinerkloster führt. Auf der Wanderung bieten sich tolle Tal-Ausblicke, die du auch bei einer Pause in einer der Berghütten genießen kannst. Bei der Ankunft in Admont solltest du noch etwas Zeit einplanen, um die weltgrößte Kloster-Bibliothek zu besichtigen.
- Länge: 19 Kilometer
- Schwierigkeit: mittelschwer
- Dauer: sieben Stunden
- Höhenmeter: etwa 1000 Meter
Eine leichtere Route führt dich durch die schöne Steyrschlucht zum Naturdenkmal „Rinnende Mauer“ – eine Quelle, deren Wasser in Form von Sprühregen aus einer porösen Felswand austritt. Die Wanderung beginnt am Ortseingang von Molln. Nach dem Überqueren einer Brücke über die Steyr eröffnet sich ein grünes Paradies. Ein Steig führt am Flussufer entlang bis zur Mündung der Krummen Steyrling bis zum einzigartigen Naturdenkmal.
- Länge: 7,7 Kilometer
- Schwierigkeit: leicht
- Dauer: knapp drei Stunden
- Höhenmeter: 146
Tiefe Einblicke in den Nationalpark Kalkalpen bietet eine Zwei-Tage-Rundtour im Reichraminger Hintergebirge. Wandernde sollten Kondition und Trittsicherheit mitbringen. Die Route beginnt im winzigen Ort Brunnbach bei Großraming. Am ersten Tag steigst du zunächst zur Gschwendtalm auf und wanderst über den bewaldeten „Danzersteig“ zur Übernachtung in der Ennser Hütte. Von dort geht es am nächsten Tag vorbei am Gipfelkreuz auf dem beliebten Wanderziel „Almkogel“ und entlang der „Langlackenmauer“. Auf der Route eröffnen sich spektakuläre Panorama-Ausblicke. Nach Zwischenstopps am Dürrensteigkamm und dem Hochzöbel geht es wieder bergab über den Hirschkogelsattel zur bewirtschafteten Anlaufalm. Danach führt die Rundwanderung zurück nach Brunnbach.
- Länge: 31 Kilometer
- Schwierigkeit: schwer
- Dauer: etwa elf Stunden (zwei Wandertage)
- Höhenmeter: knapp 2000 Meter
Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel
Der Nationalpark „Neusiedler See – Seewinkel“ am Ostrand der Alpen ist die Heimat von zahllosen Vogelarten, die auf den Wiesen, Weiden und in den Schilfgebieten am Ufer der ursprünglichen Seenlandschaft geschützte Brut- und Rastplätze finden. Im Nationalpark leben mehrere Reiherarten, Seeadler, Grau- und Blässgänse sowie die bunten und seltenen Bienenfresser. Auf den Weiden grasen Wasserbüffel, Ungarische Graurinder und weiße Esel. Und an den Flachwasserstellen („Salzlacken“), die im Sommer austrocknen, finden sich zudem viele seltene Pflanzenarten.
Die beeindruckende Artenvielfalt lässt sich auf Kanufahrten und Solarboottouren erkunden. Wandernde können das Gebiet auf eigene Faust entdecken – insgesamt führen sechs Routen durch den Nationalpark.
Die flachen Wanderwege sind zwischen fünf und acht Kilometer lang. Für Vogelliebhaberinnen und -liebhaber empfehlen sich die Routen entlang der drei „Stinkerseen“. Die Gewässer sind der Lebensraum einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt. Vom 16 Meter hohen Aussichtsturm am „Oberen Stinkersee“ kannst du mit einem Fernglas zum Beispiel Säbelschnäbler, Flussregenpfeifer, Kampfläufer und verschiedene Möwenarten beobachten. Im Herbst überziehen lilafarbene Salzastern die Wiesen. Am „Mittleren“ und am „Unteren Stinkersee“ leben unter anderem Fluss-Seeschwalben, Löffelenten und verschiedene Schilfsingvögel.
- Länge: fünf bis neun Kilometer
- Schwiergkeit: leicht
- Dauer: ab zwei Stunden (je nach Beobachtungsdauer)
- Höhenmeter: flaches Gebiet
Wir hoffen, wir konnten euch schöne Wanderrouten zeigen. In Teil 2 geht es mit Wanderrouten im Nationalpark Gesäuse, Thayatal und Hohe Tauern weiter! 😊